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„Schön, schön war die Zeit…“

 

SCHLAGERABEND Interton-Trio entführt in Arnoldshain in die Wirtschaftswunderjahre / Rentnerband der Krakkeler begeistert



Vorgeschmack aus Fastnacht: Das Interton-Trio entführt das begeisterte Publikum musikalisch in die 50er und 60er Jahre.

 

ARNOLDSHAIN - (bks). Eine Stimme vom Tonband führte in das Thema des Sonntagnachmittags im Dorfgemeinschaftshaus ein, eine „musikalische Zeitreise in die Wirtschaftswunderjahre für die Teenager der 50er und 60er Jahre“. „Träumen Sie mit uns vom Siegeszug der D-Mark, dem ersten Auto, der ersten Urlaubsreise an die Adria und den Tanzveranstaltungen der Nachkriegszeit!“, forderte der Sprecher auf. Dann begann das Interton-Trio ein Medley an Melodien aus den 50ern zu spielen wie zum Beispiel Hazy Osterwalds „Geh’n Sie mit der Konjunktur“ oder „Geb’n se dem Mann am Klavier noch’n Bier“ von Paul Kuhn – und sofort war die Begeisterung des Publikums da. Die Texte wurden laut mitgesungen und die Freude stand den Mitsängerinnen und -sängern ins Gesicht geschrieben. „Ich stelle fest, Sie kennen die Lieder!“, bemerkte Bandleader Helmut Sauer. „Das bedeutet, Sie sind alle über 60 Jahre alt“, war sein messerscharfer Schluss. Und: „Waren das schöne Zeiten! Finanzkrise, wir wussten gar nicht, was das ist.“ Beschwingt ging es weiter mit „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“, „So schön, schön war die Zeit“ oder „Liebeskummer lohnt sich nicht“ und „Mit 17 hat man noch Träume“. Für gute Laune sorgten die drei Profimusiker auf der Bühne in jedem Fall. Im Chor wurde gesungen, mitgeklatscht und geschunkelt.

 

Auch Gerhard Heere vom Tourismus- und Kulturverein, der die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Carnevals-club Arnoldshainer Krakkeler (CCAK) organisiert hatte, ließ verlauten „Die Lieder kenne ich auch, die habe ich als Kind gesungen!“ Schirmherr Bürgermeister Marcus Kinkel, der am Eingang alle Gäste mit einem Eierlikör „zum Auftauen“ begrüßte, eröffnete die Veranstaltung, die mit 150 Gästen seit Wochen komplett ausverkauft war: „Wir wollen nicht viel reden, wir wollen Musik hören – gute Musik von der ältesten Band Europas“ sagte er. Denn das Interton Trio feiert nächstes Jahr 50-jähriges Bandjubiläum, und das tatsächlich in der gleichen Besetzung mit Helmut Sauer als Frontmann und an der Gitarre, Hans Lenk am Keyboard und am Akkordeon und mit Karlheinz Kastner am Bass.

 

Die „Rentnerband“ der Arnoldshainer Krakkeler gab nach der Pause einen kleinen Vorgeschmack auf den Fasching, indem sie sich auf humoristische Weise mit dem Älterwerden beschäftigte. Raimund Kärtner erklärte, sie seien in den Wirtschaftswunderjahren noch Kinder gewesen, sonst hätten sie jetzt Probleme auf der Bühne zu stehen. Ein Lied von den Bläck Fööss umgeschrieben auf Hessisch „Ey Gude wie, alles was schön is, das kann ma nimmi“ sorgte für großen Applaus und Zugaberufe. Schallendes Gelächter gab es, als Kärtner den nächsten Song einführte. Männer seien im Schnitt fünf Jahre älter, wenn sie in Rente gingen, und übernähmen dann 80 Prozent der Hausarbeit. Das Rentnerdasein, bestehend aus Rentnerfaulheit und Wanderslust, das so gemütlich sein könnte, wenn es nicht von den Ehefrauen torpediert würde, wurde anschließend singend beklagt.

 

Am Kreppelstand versorgten Petra Wittmann, Katharina und Birgit Pahlke vom CCAK zwischendurch die Gäste mit Kaffee, Kreppeln und mit Apfelweincrème gefüllten Hessenbollern. Die FWG hatte an der Theke den Getränkedienst übernommen. Die Veranstaltung, zu der leichte Kostümierung erbeten worden war, gab den Auftakt zur närrischen Zeit in Arnoldshain. Am Samstag, 22. Februar, findet im Gemeinschaftshaus die Fremdensitzung des CCAK statt, eine Woche später, am 1. März, feiern von 14.11 Uhr bis 17.11 Uhr die Kinder Fasching. Am gleichen Abend ist Maskenball mit der Liveband WEAP. Die schönsten Kostüme werden wie immer sowohl bei den Kindern nachmittags als auch bei den Erwachsenen abends prämiert.

 

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